Wildtiere im Kleingarten – Was tun bei Maulwurf, Igel, Waschbär & Co?

Wildtiere gehören zur Natur – und damit auch zu unseren Gärten. Bei uns in der Kleingartenanlage trifft man regelmäßig auf tierische Besucher wie Maulwürfe, Igel, Eichhörnchen oder geschützte Insekten. Doch was tun, wenn sie zur Herausforderung werden? Und was ist gesetzlich erlaubt?

1. Geschützte Tiere erkennen und respektieren

Viele Wildtiere stehen unter Naturschutz. Dazu zählen:

  • Maulwürfe (streng geschützt – keine Vertreibung erlaubt)
  • Igel (besonders geschützt)
  • Fledermäuse
  • Eidechsen und Blindschleichen
  • Vögel und deren Nester
  • Wildbienen und Hummeln

➡️ Diese Tiere dürfen nicht getötet, verletzt oder gestört werden – auch ihre Nester, Höhlen oder Ruheplätze sind geschützt.

2. Maulwurf im Garten – was tun?

  • Nicht erlaubt: Töten, fangen oder vertreiben mit Lärm, Chemie oder Gas
  • Erlaubt: Den Lebensraum unattraktiver gestalten (z. B. Boden offen halten, häufig begehen)

3. Igel – willkommene Gäste

  • Igel helfen bei der Schädlingsbekämpfung
  • Tipps:
    • Laubhaufen und Totholzecken bieten Unterschlupf
    • Keine Mähroboter bei Dämmerung
    • Keine giftigen Schneckenkörner mit Metaldehyd

4. Waschbären – neugierige Besucher

  • Waschbären breiten sich in vielen Regionen aus – auch in Kleingärten
  • Sie sind nicht geschützt, aber auch nicht harmlos vertreibbar
  • Tipps im Umgang:
    • Kein Futter draußen stehen lassen (z. B. Katzenfutter, Kompost offen)
    • Mülltonnen gut verschließen
    • Dachboden- oder Laubenzugänge sichern

5. Rehe im Garten – selten, aber möglich

  • In stadtnahen Lagen kann es vorkommen, dass Rehwild durch die Anlage streift
  • Schäden entstehen v. a. durch abgefressene Pflanzen
  • Tipps:
    • Beete ggf. mit Geruchsbarrieren (z. B. Schafwolle) oder Zäunung schützen
    • Kein Anlocken durch Futterstellen – das kann zu Problemen führen
    • Ruhe bewahren – Rehe ziehen meist von selbst weiter

6. Nisthilfen und Rückzugsorte schaffen

  • Insektenhotels, Vogelhäuser, Totholzecken fördern die Artenvielfalt
  • Unaufgeräumte Ecken sind nützlich für viele Tiere – ein Gewinn für den Garten

7. Was tun bei Wespen oder Hornissen?

  • Wespen und Hornissen gehören zu den geschützten Arten – bewohnte Nester und die Tiere selbst dürfen nicht einfach getötet werden!
  • Friedlich bleiben: viele Arten greifen nur bei Störung an
  • Töten nur bei unmittelbarer Gefahr, zum Beispiel bei Angriff
  • Die Nester werden nur eine Saison genutzt – im Spätherbst, nach Verlassen, dürfen die Nester entfernt werden (Quelle: ADAC)

Fazit

Im Kleingarten teilen wir den Lebensraum mit einer Vielzahl von Wildtieren. Manche sind nützlich, manche fordern Geduld – aber alle verdienen einen respektvollen Umgang. Wer informiert handelt, schützt nicht nur Natur und Artenvielfalt, sondern auch die Gemeinschaft im Verein.